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E-Commerce in Europa: Shoppertainment und Livestreaming im Kommen

Shoppertainment, die in Asien entwickelte Kombination aus Unterhaltung und E-Commerce, findet bei europäischen Verbrauchern immer mehr Anklang und könnte zu einem der nächsten großen Trends für Europas Unternehmen werden.
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Eine Studie von Forrester und AliExpress, die während der Covid-19-Pandemie durchgeführt und im Februar 2021 veröffentlicht wurde, ergab: 70 % der 14.460 befragten Verbraucher in Großbritannien, Spanien, Frankreich und Polen sind an dieser neuen Form des Online-Shoppings interessiert. 

Shoppertainment begann in Asien mit Bildern und kurzen Videos zur Produktdemonstration. Um die Kundenbindung zu erhöhen, wurden schnell weitere interaktive Elemente wie In-App-Spiele, Livestreaming und 3D-Shopping ergänzt. Diese Technologien und digitalen Innovationen sind sehr effektiv, wenn es darum geht, ein intensives und personalisiertes Einkaufserlebnis für Kunden zu schaffen.  

Ein Beispiel: Letztes Jahr nutze IKEA die 3D-Showroom-Technologie von Alibaba und nahm die Kunden mit auf einen virtuellen Rundgang durch einen IKEA Store. Kosmetikmarken wie YSL und Estée Lauder verwendeten Livestreaming, um ihre Bestseller auf Tmall im Vorfeld des diesjährigen Internationalen Frauentags zu bewerben. 

Die Studie konzentriert sich auf aktuelle Adaptionen von Shoppertainment – insbesondere Livestreaming – in Europa. Die Verbraucher sehen diese als hilfreiche Lösung für gängige Pain Points im Online-Shopping, wie Vertrauen, Preisgestaltung, fehlende räumliche Nähe oder die Möglichkeit, das Produkt in echt zu betrachten, so Forrester.  

Livestreaming auf einer E-Commerce-Plattform – auch bekannt als Live-Shopping – ermöglicht einen direkten Dialog zwischen Marken und ihren Zielkunden: Im Livestream stellen Moderatoren Fragen und beantworten diese in Echtzeit. Das hohe Maß an Interaktivität zieht die Aufmerksamkeit der Verbraucher oft unmittelbar auf sich und generiert Verkäufe. 

Der Wert von Shoppertainment und Live-Shopping für die europäischen Märkte zeigte sich mit Covid-19. Da die Geschäfte im Lockdown geschlossen waren, gaben 31 % der befragten Verbraucher an, deutlich mehr Online-Einkäufe zu tätigen. Fast die Hälfte dieser Online-Shopper berichtete außerdem, dass sie während der Pandemie Shoppertainment-Inhalte konsumierten – ein starker Indikator für eine Veränderung des Verbraucherverhaltens hin zu interaktiven, inhaltszentrierten Einkaufserlebnissen.  

„Mit dem starken Trend zum Shoppertainment im europäischen E-Commerce werden die Unternehmen im Vorteil sein, die den Verbrauchern relevante, vertrauenswürdige und unterhaltsame Inhalte bieten“, so Xiaofeng Wang, Senior Analyst bei Forrester. In China, wo der Livestream-E-Commerce entstand, wächst das Interesse der Verbraucher nach wie vor. Laut einem Bericht, den Forrester 2020 – noch vor der Pandemie – veröffentlichte, entwickelt sich Livestreaming bis 2023 zu einem Markt in Wert von 100 Milliarden Renminbi; dies entspricht etwa 14 Milliarden Euro. Das sei eine konservative Schätzung, so Forrester, mit Blick auf die Geschwindigkeit der digitalen Entwicklung infolge der Pandemie. 

Im Gegensatz zu den chinesischen und südostasiatischen Zuschauern, bei denen es sich um junge Millennials und Personen der Gen-Z handelt, sind die Hauptakteure des Live-Shoppings in Europa reifer: Sie sind zwischen 32 und 43 Jahre alt. Darüber hinaus bevorzugen europäische Verbraucher Livestream-Videos zu Produktinformationen und Angeboten, die weniger als 10 Minuten dauern. Zu den beliebtesten Kategorien für den Einkauf per Livestreaming gehören Elektronik, Mode und Kosmetik.  

„Beim Shoppertainment in Europa ist es wichtig, die Besonderheiten der einzelnen Länder zu berücksichtigen, um die richtigen Botschaften an die Verbraucher in den verschiedenen Nationen senden zu können“, so Chang.  

Eine weitere wichtige Erkenntnis der Studie ist: Es gibt keinen Standard-Weg zum Erfolg in Europa, da die Interessen und Tendenzen der Märkte in jedem Land anders sind: Britische Verbraucher legen Wert auf vertrauenswürdigen, unterhaltsamen – und Mobile-optimierten – Content. Französische Verbraucher dagegen bevorzugen prägnante Inhalte, gerne mit Influencern. Die Käufer in Spanien suchen beim Shoppertainment nach dem besten Angebot und praktischen Informationen – und die Verbraucher in Polen legen Wert auf Interaktion mit den Gastgebern und anderen Kunden. 

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